Unsere Stadtentdecker im Stadtentwicklungsausschuss (07.01.2020)
Das Stadtentdecker-Projekt: Sprachbildung - Medienbildung - Soziales Training - Demokratiebildung: Die Teilhabe am Stadtgestaltungsprozess kann auch für Kinder und Jugendliche möglich sein!
Die Kinder unserer Klasse 6b sind Stadtentdecker! Seit Mai 2019 entdecken sie unter Anleitung des Architekten Alexander Paul Fürstenwalde Nord neu: Sie konzentrieren sich auf ihren Kiez und auf die Ecken, die noch nicht so schön sind - wie der Ziolkowski-Ring, indem einige von ihnen wohnen. Zahlreiche Ideen wurden diskutiert und in einer Powerpoint-Präsentation visualisiert.
Das Stadtentdecker-Projekt der Brandenburgischen Architektenkammer wird vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) gefördert und vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) unterstützt.
Während TESLA 20 km entfernt selbstfahrende Autos und Mondlandefähren plant, schlagen unsere Stadtentdecker ergänzend Flugtaxis vor. Die dazugehörige Wartehalle mit Flugplatz soll direkt im Ziolkowski-Ring Platz finden, damit Berufstätige zur Arbeit fliegen können, wenn es auf den Straßen staut.
Andere sehen im Ziolkowski-Ring den geeigneten Platz für ein Kinder-Erholungsgebiet: Einen Pool und einen Kletterpark mit Tunnel wünschen sie sich.
Die Fußballgruppe schlägt einen Fußballplatz auf ihrem Schulhof vor, am besten mit hohen Zäunen und Basketballkörben an den Seiten. Schließlich verfügt der Schulhof nur über ein Klettergerüst für 300 Kinder. Der Asphalt ist 40 Jahre alt und wölbt sich stellenweise nach oben.
Eine andere Gruppe stellt sich einen Schulgarten als Teil des Schulhofes vor - mit Gerätehäuschen und Blumen.
Sie alle argumentieren mit einer positiven CO2-Bilanz: So stellt sich die Fußballgruppe z. B. vor, dass während des Fußballspiels auf speziellen Bodenplatten Strom für die Schule erzeugt wird.
Am 7. Januar 2020 wurden die Stadtentdecker in den Stadtentwicklungsausschuss eingeladen. Vor den Ausschussmitgliedern stellten sie ihre Ideen vor und zeigten in ihrer Präsentation, wie es in ein paar Jahren auf dem Schulhof und im Ziolkowski-Ring aussehen soll.
Der Vorsitzende Herr Stephan Wende begrüßte die Kinder herzlich und führte locker und erklärend durch die Sitzung.
Manja Wilde von der MOZ kommentierte sehr treffend:
"Es gibt nur Gewinner
Auch wenn nicht alle Ideen der Stadtentdecker in Stahl, Glas und Beton gegossen werden können, haben die Mädchen und Jungen etwas geschaffen, das bleibt. Den Erwachsenen haben sie einen Einblick in ihre Ideen gegeben. Ihren Schulhof lassen sie sicher noch in diesem Jahr etwas bunter werden. Und mit etwas Glück können nachfolgende Grundschüler sogar auf einem eigenen, eingezäunten Soccer-Feld kicken.
Aber das ist nur die eine Seite.
Die Kinder haben auch gelernt, über mehrere Monate emsig an einem Projekt zu arbeiten. Sie haben ihre Aufregung überwunden und ihre Ideen einem Saal voller Erwachsener präsentiert. Damit sind sie einen ersten wichtigen Schritt gegangen, um eine für alle sichtbare Veränderung in ihrer Heimatstadt anzustoßen. Vielleicht erinnern sie sich in ein paar Jahren daran und wirken selbst in einem politischen Gremium mit. Zudem haben sie sich mit Sponsorenläufen und anderen Veranstaltungen 10.000 EUR verdient, die sie in ihre Projekte fließen lassen können. Das ist Lernen fürs Leben im besten Sinne. Projekte wie dieses sind dazu geeignet, Lust auf Politik zu machen, sich für die Entwicklung der Stadt zu interessieren und zu engagieren. Und da haben am Ende alle etwas von." (MOZ, 16. Januar 2020)
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