Vielfalt ist unsere Zukunft: Gemeinsame Erklärung der Fraktionen in der Fürstenwalder Stadtverordnetenversammlung
In der Stadtverordnetenversammlung vom 23. April 2015 verabschiedeten alle Fraktionen eine gemeinsame Entschließung mit dem Titel: VIELFALT IST UNSERE ZUKUNFT
Wir sind Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt und Region – Alteingesessene und Zugezogene, verschieden in unseren politischen Überzeugungen, unserem Glauben und unseren Lebensformen. Wir sind weltoffen und gastfreundlich und wir wollen Menschen Schutz geben, die vor Krieg, Not und Verfolgung fliehen mussten.
Fürstenwalde ist bunt und soll es bleiben. Unsere Stadt und besonders unsere Region leben davon, dass Menschen sich willkommen fühlen und bei uns eine neue Heimat finden.
Wir lassen es nicht zu, dass gegen Menschen gehetzt wird. Wir lassen es nicht zu, dass auf unseren Straßen Angst und Schrecken verbreitet werden.
Die Geschichte zeigt, dass Demokratie schwer errungen worden ist und leicht verspielt werden kann. An jedem Ort und zu jeder Zeit werden wir rechtsextremistischen, rassistischen und antisemitischen Einstellungen und Aktivitäten öffentlich und entschieden entgegen treten. Gegen Versuche, unsere Demokratie nicht besser sondern schlechter zu machen, setzen wir uns zur Wehr.
Toleranz, Freiheit und Menschenwürde sind keine Selbstverständlichkeit, sondern Werte, die immer erstritten und bewahrt werden müssen - in unserer Gesellschaft und nicht gegen sie. Hierfür ist ein breites Bündnis aller Demokraten notwendig.
Jede und jeder kann sich an seinem Platz mit Mut, Fantasie und Deutlichkeit für ein buntes, tolerantes und weltoffenes Fürstenwalde einsetzen:
- Als gewählte Vertreter_innen der Fürstenwalder Bevölkerung wollen wir in der Stadtverordnetenversammlung um Lösungen streiten und die kulturelle Vielfalt in unserer Stadt schützen.
- Als Menschen der älteren Generation wollen wir die Erinnerung an Krieg und Diktatur lebendig halten, dass wir das Leid nicht vergessen und wachsam bleiben. Wir wissen um die Ursachen von Krieg und Flucht – wir kennen ihr Elend. Nie wieder! Darum machen wir uns stark für ein demokratisches Gemeinwesen.
- Als junge Fürstenwalder_innen wollen wir uns neugierig und offen den politisch-kulturellen Angeboten unserer Zeit stellen. Bewusst lehnen wir dabei all das ab, was offen oder versteckt Gewalt, Hass und Menschenverachtung in sich trägt.
- Als Nachbarn wollen wir uns einmischen, wenn Menschen ausgegrenzt, diskriminiert und bedroht werden, damit ein friedliches und partnerschaftliches Miteinander verschiedener Lebensweisen Fürstenwalder Normalität ist!
Bild zur Meldung: Von links nach rechts: Andreas Politz, Lars Aulich, Thomas Fischer, Eberhard Henkel, Karin Lehman, Hans-Ulrich Hengst, Elke Wagner, Stephan Wende, Jens-Olaf Zänker