Gedenkstätten
KriegsgräberstättenKriegsgräberstätten sind besondere Stätten für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Hier soll für zukünftige Generationen die Erinnerung daran wach gehalten werden, welche schrecklichen Folgen Krieg und Gewaltherrschaft haben. In der Stadt Fürstenwalde befinden sich insgesamt vier größere Kriegsgräberstätten sowie drei kleinere Gräberstätten. Insgesamt sind ca. 2.012 Kriegstote auf den verschiedenen Kriegsgräberstätten begraben, davon ca. 203 Unbekannte.
Folgende Kriegsgräberstätten gibt es in Fürstenwalde:
Die Kriegsgräberlisten, in denen die Toten namentlich aufgelistet sind, werden von den einzelnen Kommunen in enger Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V., dem Landkreis und dem Ministerium des Innern geführt.
| Ansprechpartner:Stadt Fürstenwalde/Spree Amt 34 - Kommunalservice Am Markt 4 15517 Fürstenwalde/Spree
Bei berechtigten Suchanfragen von Hinterbliebenen kann die Stadt Auskunft geben, ob und wo ein gesuchter Kriegstoter in Fürstenwalde begraben ist.
Waldfriedhof Hegelstraße
Soldatenberg auf dem Neuen Friedhof
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Beispiel für einen Grabstein auf dem sowjetischen Garnisionsfriedhof im Stadtpark für Olga Romanenko.
Das Mädchen ist vermutlich erst 1947 geboren und am 30.09.1947 gestorben. Auf dem sowjetischen Garnisionsfriedhof im Stadtpark liegen insgesamt 25 Tote, davon 14 Kinder (meist noch Babys und Neugeborene), 3 junge Frauen und 8 junge Männer. Die dort Bestatteten sind alle erst nach dem Krieg gestorben, wahrscheinlich an Krankheiten, Kriegsverletzungen oder durch Unfälle.
Übersetzung der Grabinschrift nach einem Gedicht von Michael Lermontow | Sowjetischer Garnisionsfriedhof im Stadtpark
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Gedenkstätte Internierungslager KetschendorfDas Speziallager Nr. 5 wurde als eines von zehn solcher Speziallager in der Sowjetischen Besatzungszone vom sowjetischen Geheimdienst NKWD Ende April 1945 auf dem Gelände einer Arbeiterwohnsiedlung der Deutschen Kabelwerke am südlichen Stadtrand von Ketschendorf (heute Fürstenwalde) eingerichtet. Deren Bewohner wurden gezwungen, die Siedlung zu räumen.
1952 stieß man bei Ausschachtungsarbeiten für Wohnhäuser auf diesem Gebiet auf die Massengräber der im Lager Ketschendorf Umgekommenen. Sie wurden auf Initiative des evangelischen Pfarrers Ernst Teichmann auf den Waldfriedhof Halbe umgebettet. Unter Geleitschutz des Ministeriums für Staatssicherheit wurden die sterblichen Überreste der Toten unter strenger Geheimhaltung auf 30 Lastwagen von Ketschendorf nach Halbe verbracht und dort anonym auf dem Kriegstotenfriedhof bestattet.
Überlebende des Lagers sorgten nach der Friedlichen Revolution mit Mut und Tatkraft dafür, dass schon am 8. Mai 1990 eine erste Gedenkveranstaltung für das Lager Ketschendorf und seine Opfer stattfand. Nach 1990 wurde in Ketschendorf eine Gedenkstätte für die Opfer des stalinistischen Terrors errichtet.
2004 ließ der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Zusammenarbeit mit der Initiativgruppe für den Waldfriedhof Halbe 49 Steintafeln mit den Namen der 4.621 damals bekannten Toten anfertigen und auf die Grabfelder legen. Die Namenstafeln wurden am 8. Mai 2004 in einer ökumenischen Feier eingeweiht, an der Vertreter des Volksbundes, der Kirchen, der Landesregierung und mehrere Hundert Angehörige und ehemalige Lagerhäftlinge teilnahmen.
2014 wurde von der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf ein Totenbuch für die Opfer des Lagers herausgegeben. Nach umfangreichen Recherchen durch Dr. Andreas Weigelt konnten die Namen von 4.722 Toten erfasst werden. Sie sind - soweit möglich - mit Namen, Vornamen, Geburtstag, Geburtsort, letztem Wohnort und Sterbedatum verzeichnet.
| KontaktGeschäftsstelle der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf e.V. Gedenkstein Internierungslager Ketschendorf
Links:
Quelle:
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Jüdischer FriedhofDer jüdische Friedhof in der Stadt Fürstenwalde befindet sich in der Frankfurter Straße an der Ecke Grünstraße. Er hat eine Gesamtgröße von 1.797 m². Dem jüdischen Glauben nach, handelt es sich hierbei um einen heiligen Ort, an dem die Bewahrung der Ruhe der Toten oberste Priorität hat. Wie im Islam und früher auch im Christentum üblich, gibt es keine „Liegezeitbegrenzung“ für die sterblichen Überreste. Selbst wenn keine Grabsteine mehr existieren und jegliche Markierung fehlt, bleibt die Bestattungsfläche für immer der jüdische Friedhof am Ort.
Der jüdische Friedhof existiert in Fürstenwalde seit 1829. Der Bau der Friedhofsmauer ist für 1835 belegt. Aber erst 1884 gab es eine eigene jüdische Gemeinde in Fürstenwalde, die bis dahin von Frankfurt (Oder) aus mitbetreut wurde.
Einige Jahre später war davon wenig geblieben – die letzte Beisetzung soll 1936 stattgefunden haben. In der Pogromnacht im November 1938 wurde von nationalsozialistischen Fanatikern nicht nur die prächtige Trauerhalle auf dem Friedhof zerstört, sondern auch die jüdische Synagoge in der Frankfurter Straße in Brand gesetzt.
In den Jahren der DDR lag der Friedhof unberührt und unbeachtet da und verwilderte zunehmend. 1988 fanden erste Aufräumarbeiten statt.
Im Jahr 2019 wurde eine Dokumentation der Grabanlagen auf dem Jüdischen Friedhof in Auftrag gegeben und durch die Untere Denkmalschutzbehörde finanziell gefördert. Diese ist ab sofort über die Datenbank Jüdische Friedhöfe Brandenburg einsehbar und recherchierbar.
Im Rahmen von Projektarbeiten setzen sich Fürstenwalder Schüler seit Jahren intensiv mit der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Fürstenwalde auseinander. | BesichtigungInteressierte Besucher können sich den Schlüssel für den jüdischen Friedhof im Museum der Stadt Fürstenwalde, Domstraße 1 zur Besichtigung ausleihen.
Jüdischer Friedhof
Trauerhalle des jüdischen Friedhofs Fürstenwalde (Quelle: „Fürstenwalder Zeitung“ vom 3.Juni 1928)
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