Voll im Trend: Urne, Wiese, Kolumbarium Stadt reagiert mit Umgestaltung des neuen Friedhofs auf veränderte Bestattungswünsche
Während vor 25 Jahren noch ca. zwei Drittel aller Bestattungen als Erdbestattungen vorgenommen wurden, sind es jetzt nur noch 13 Prozent. Der größte Teil findet als Urnenbeisetzung statt, davon mehr als die Hälfte auf der anonymen oder halbanonymen Urnenwiese. „Seit der Eröffnung unserer ersten Kolumbarienanlage im Herbst 2013 hat sich bei uns diese Form zum Renner entwickelt“, so Christoph Malcher, Chef des Ordnungsamtes und damit auch zuständig für die 5 Fürstenwalder Friedhöfe mit insgesamt 15.787 Grabstellen. Im Sommer 2016 wurde die Kolumbarienanlage mit 70 Kammern (von zukünftig 730 Kammern) ihrer Bestimmung übergeben. Bis zum heutigen Tag wurden auf dieser Anlage 13 Urnen beigesetzt.
Um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Fürstenwalderinnen und Fürstenwalder einzugehen, wurde im November 2015 das Planungsbüro Edel-Projekt GbR beauftragt, eine Konzeption für die Weiterentwicklung des Neuen Friedhofs zu erstellen. Unter dem Titel „Band der Erinnerung“ sollten geeignete Flächen für halbanonyme Beisetzungen und Beisetzungen in Kolumbarien definiert, Wegebeziehungen aufgezeigt und auch an Sitzgelegenheiten gedacht werden.
In einem ersten Schritt wurden im Dezember 2015 ca. 150 Bäumchen, die auf den vorgesehenen Flächen im Laufe der Jahre wild gewachsen waren, gefällt. Die gesamte Fläche wurde eingeebnet und vorübergehend mit Rasen begrünt. Dieses „Band der Erinnerung“ dient nun für die kommenden Jahre als Entwicklungsfläche für den Friedhof. „Es soll langsam mit den Bedürfnissen, die an uns herangetragen werden, wachsen“, so Christoph Malcher. Er vermutet, dass wegen der vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten und –angebote der Stadt Fürstenwalde auch vermehrt Anfragen aus umliegenden Gemeinden gestellt werden.
In diesem und im kommenden Jahr sollen weitere Kolumbarienanlagen fertiggestellt sowie eine neue halbanonyme Urnenwiese erschlossen werden. Dazu gehört auch die Befestigung von Wegen.
„Uns erreichen vielfach geäußerte Wünsche nach besseren Wegen auf unserem Friedhof“, so Malcher. Auch im Rahmen des Bürgerbudgets seien dazu Anregungen gekommen, die die Verwaltung in ihre Überlegungen einbezieht. Insbesondere das Pflaster, so überhaupt vorhanden, sei für Gehbehinderte ein großes Problem. „Es wurde vorgeschlagen, eine Art „Laufband“, einen schmalen geteerten Streifen, wenn möglich auch auf vorhandene Wege zu legen“, so Malcher. Diese Anregung werde geprüft. Schon umgesetzt sei der Wunsch einiger Bürger, den Betriebszugang auch außerhalb der Geschäftszeiten der Verwaltung offenzuhalten. Er wird als barrierefreier Zugang zum Friedhof von Gehbehinderten sowie Rollstuhlfahrern genutzt. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die drei Rollstühle, die auf dem Friedhof schon jetzt bereitstehen und ausgeliehen werden können, um auch entfernter liegende Grabstätten zu erreichen.
Die Neukonzeption für den Friedhof soll auch den Eingangsbereich einschließen. So möchte die Stadt das Haus links neben dem Eingang zum Friedhof, in dem sich auch einmal die Friedhofsverwaltung befand, sanieren und zu einem Wohnhaus – möglicherweise auch für Beschäftigte des Betriebshofes - umbauen lassen. Einerseits schaffe man damit insgesamt eine einladendere Eingangssituation, andererseits könne der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin dann auch die Schlüsselgewalt übernehmen, so die Pläne der Stadt.
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