Am 5. März musste aus Sicherheitsgründen die alte Kastanie am Busbahnhof gefällt werden. Thomas Schmidt - Baumsachverständiger in der Stadtverwaltung - erklärt die Hintergründe:
Ausgehend von der Regelkontrolle im Herbst 2019 war eine Baumpflege beauftragt worden. Bei Beginn der Arbeiten stellte der Baumpfleger in dieser Woche jedoch fest, dass ein Großteil der Krone abgestorben bzw. am absterben ist. Knospen die im Herbst noch prall und vital aussahen, waren jetzt zurück getrocknet.
Auch offenbarte sich eine alte Ausbruchstelle am Kronenansatz, die von unten durch den Efeu so nicht einsehbar war, als sehr weiträumige und tiefgehende Morschung. Auch am Stammfuß waren Morschungen sichtbar, weshalb der Baum in Kürze im Rahmen einer eingehenden Untersuchungen näher betrachtet werden sollte. Durch die Feststellungen des Baumpflegers sind diese Untersuchungen kurzfristig am 05. März erfolgt. Das messtechnische Ergebnis mittels Schalltomographie und Bohrwiderstandsmessung zeigte so schlechte Werte, dass eine umgehende Fällung nötig war. Vor der Fällung wurde der Baum durch eine Sachverständige bezüglich der artenschutzrechtlichen Relevanz untersucht. Es gab keine Befunde. Die Ursache für diese umfangreiche Fäule liegt mit Sicherheit in der alten Ausbruchstelle und den vor einigen Jahren erfolgten Bauarbeiten im Wurzelbereich. Letztendlich wird die Trockenheit der letzten zwei Jahre den Baum zu sehr geschwächt haben.
Grundsätzlich sind Fällungen auch zwischen März und September möglich. Diese Ausnahmen sind gesetzlich geregelt.
Es ist leider nicht möglich mit allen nötigen Fällungen bis zum Herbst zu warten, da sonst die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet werden kann.