Häusliche Gewalt in Zeiten von Corona: Hinschauen, kontaktieren, alarmieren
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) rechnet angesichts der Ausgehbeschränkungen mit einer Zunahme häuslicher Gewalt. Dass momentan viele Menschen zu Hause seien und Familienmitglieder sehr viel Zeit auf engem Raum miteinander verbrächten, könne zu einer Verschärfung von häuslichen Konflikten führen, so Giffey. In Ländern wie China, in der es die Ausgangssperre schon länger gab, hat sich gezeigt, dass sich die Gewaltspirale beschleunigt und es häufiger zu Übergriffen kommt. Ähnliches befürchten die Expertinnen und Experten auch für Deutschland.
Das Fürstenwalder Frauenhaus und der Verein Frauen helfen Frauen bitten darum, gerade in dieser Zeit aufmerksam zu sein. "Das beigelegte Foto ist eine Art Handlungsanweisung", so Fürstenwaldes Gleichstellungsbeauftragte Anne-Gret Trilling. "Man kann sie kopieren und z. B. in alle Briefkästen im Haus stecken, in Hausfluren aushängen oder per Mail verteilen", so Trilling. Das Fürstenwalder Frauenhaus ist nach wie vor rund um die Uhr 24/7 erreichbar unter der Notrufnummer 57481. Die bundesweite Hotline 0800 0116016 ist besonders für Migrantinnen geeignet, weil dort Sprachkundige in vielen Sprachen beraten können.
Das Fürstenwalder Frauenhaus ist derzeit mit 4 Frauen und 6 Kindern voll belegt. "Wir sind dankbar, dass wir jetzt so einen schönen Hof haben, der gerade sehr gefragt ist", so Frauenhausleiterin Uta Meissner. Man sei den Rotariern sehr dankbar, die vor ein paar Jahren ein schönes Spielgerät gestiftet hätten, das nun dauern bespielt wird. Wenn Frauen dringend aufgenommen werden müssen, kann das Frauenhaus in Eisenhüttenstadt helfen.
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