Mein Freund der Baum - Anmerkungen von Fürstenwaldes Baumexperten zum Tag des Baumes am 25. April
Die Bäume in Fürstenwalde haben die letzten beiden Jahre im Zusammenhang mit der anhaltenden Trockenheit zum großen Teil ganz gut überstanden. Unterschiede gibt es jedoch, wenn man die verschiedenen Baumarten und die Standorte betrachtet. "Es fällt auf, dass immer mehr Birken absterbe, weil ihnen die gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit fehlt", weiß Fürstenwaldes Baumexperte Thomas Schmidt. An einigen städtischen Standorten, an denen Bäume nur einen sehr begrenzten durchwurzelbaren Raum haben, kommt es selbst bei jüngeren Bäumen zu deutlich sichtbaren Vitalitätseinbußen. "Aus diesem Grund haben wir in den letzten Jahren darauf geachtet, dass bei allen Neupflanzungen sowohl mehr Tiefe als auch mehr Platz gegeben ist", so Schmidt.
Ebenso deutlich sichtbar ist die Veränderung auf unseren Friedhöfen zu beobachten, besonders dem Neuen Friedhof. Hier wurden 2019 29 und Anfang 2020 15 abgestorbene Bäume gefällt. Der Grund hierfür ist ein Pilz, der sich auf Koniferen spezialisiert hat. Dazu kommt, dass diese teilweise sehr eng stehen und Stress wegen der Trockenheit haben. Gerade auf unseren Friedhöfen werden sich das Erscheinungsbild und die Baumartenzusammensetzung in den nächsten Jahrzehnten durch Fällungen, Neupflanzungen bzw. durch gezielte Förderung von Wildwuchs wesentlich ändern.
"Was mir persönlich in den letzten Jahren verstärkt aufgefallen ist, ist die Nutzung von Grünflächen durch private PKW´s. Dabei geht es gar nicht um das gelegentliche Überfahren, das passiert auch im Rahmen der Grünpflege, sondern um die tagtägliche Nutzung als Parkplatz", beklagt Thomas Schmidt. Mittlerweile gäbe es Straßenzüge, wo dicht an dicht zwischen den Bäumen geparkt wird und die Grasnarbe schon komplett verschwunden ist. Dabei werden nicht nur oberflächennahe Wurzeln beschädigt, sondern auch der Boden nachhaltig verdichtet. "Den Schatten, den diese Mitbürger für ihre Fahrzeuge suchen, wird es so nicht mehr lange geben", ist sich Baumexperte Schmidt sicher. "Das für mich traurige daran ist, es gab für jedes Fahrzeug auch unweit einen anderen Platz, der die Grünfläche nicht beschädigt hätte, und bei niemanden war ein Behindertenzeichen sichtbar", meint Schmidt. "Daher möchte ich an alle Anwohner appellieren: Grünflächen gerade unter Bäumen sind keine Parkflächen!"
Ein großes Dankeschön gilt aber allen Anwohnern, die 2019 neben ihrem eigenen Garten auch die Bäume und Grünflächen der Stadt mit Wasser bedacht haben. Auch in diesem Jahr freuen wir uns über Ihre Unterstützung! Schon jetzt haben es die Bäume nötig!
Die Stadt Fürstenwalde/Spree beging seit 2015 den Tag des Baumes mit einer Veranstaltung, einem Vortrag oder im Rahmen eines Schulprojektes. Leider ist das aus bekannten Gründen in diesem Jahr so nicht möglich. Dennoch können alle Baum-Interessierten an diesem und an den anderen Tagen im Jahr die besonderen Bäume in Fürstenwalde zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Dazu sind im Laufe der vergangenen Jahre die drei Dendrologischen Wegführer veröffentlicht worden. Neben der Vorstellung von bemerkenswerten Bäumen in Fürstenwalde Mitte, Süd und Nord, werden auch Ausflugstipps zu botanischen Gärten in der Umgebung vorgestellt. Erhältlich sind die handlichen Broschüren mit Ringbindung für 3 € im Stadt-Museum und in der Tourist-Info in der Mühlenstraße.
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