Stellungnahme zu Waldarbeiten im Revier am Trebuser See

Bei uns sind zu Recht Fragen zum Zustand des Waldes in der Nähe des Trebuser Sees eingegangen. Satdforstdirektor Thomas Müller bedauert sehr, wie die Arbeiten verlaufen sind und gibt hierzu folgende Stellungnahme ab:

Die Kritik an den Waldpflegemaßnahmen im Revier Kleine Heide zwischen Hegelstraße und Trebuser See ist berechtigt.

Alle 4 Firmen im Bieterverfahren hatten vor Zuschlagerteilung abgesagt und nur eine Firma hatte versucht, durch einen Subunternehmer die Zuschlagerteilung zu realisieren. Es gab in den Firmen coronabedingte Mitarbeiterausfälle und damit einhergehend zeitliche Verzögerungen. Der geplante Einschlag vom 25. März wurde dadurch auf den 06. April verschoben.

Die durchgeführten Durchforstungsmaßnahmen hatten trotz Ermahnungen und vor Ort-Treffen keine Qualitätsverbesserungen gebracht, so dass der erste Harvester von mir ein Einschlagverbot erhielt und abgezogen wurde.

Der zweite Harvester hat nach eingehender Einweisung und Hinweisen zu den Schäden seines Vorgängers die Arbeit begonnen. Leider wurde nach einigen Tagen festgestellt, dass die Schäden am verbleibenden Bestand sehr groß waren und er auch Buchen abgesägt hatte die wir durch Freistellung fördern wollten. Auch dieser Harvesterfahrer wurde sofort aus dem Wald geschickt und die Einschlagarbeiten beendet. Es laufen aktuell dazu Schadenersatzforderungen an die ausführende Firma.

Die Eingriffsstärke in dem Bestand zu Onkel Toms Hütte ist durch das Alter bedingt und den dort vorgesehenen Waldumbau. Der Zeitpunkt jetzt, in der beginnenden Brutsaison sowie die Qualitätsmängel haben mich veranlasst, den Einschlag in diesen Beständen grundsätzlich zu stoppen.

Die Eingriffsstärke und Bestandsschäden habe ich mit unserer Försterin und unseren Förstern vor Ort besprochen, so dass in Zukunft solche Waldbilder vermieden werden können.

Grundsätzlich sind wir bemüht, unsere Waldpflege mit Holzeinschlag in die Monate Ende August/September bis März/Mitte April zu legen. Leider mussten wir in diesem Jahr durch den desolaten Holzmarkt und Coronabesonderheiten davon abweichen.

Diese Situation und die Folgen kann ich nur bedauern, da wir sonst grundsätzlich bemüht sind, ökologische Gesichtspunkte gleichrangig zu betrachten.

Thomas Weber

Stadtforstdirektor