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NEIN zu Gewalt an Frauen: Fürstenwalde hisst zum Antigewalttag Fahne am Rathaus

Fürstenwalde/Spree, den 26.11.2021

Am 25. November wird auch in Fürstenwalde der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen mit der traditionellen Fahnenhissung am Rathaus der Stadt begangen.

 

Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein grassierendes gesellschaftliches Problem. Jede dritte Frau erlebt im Laufe ihres Lebens geschlechtsspezifische Gewalt. Die Formen reichen von Beleidigungen und Demütigungen über Kontrolle und Isolation bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt und sogar Mord. Gleichstellungsbeauftragte Anne-Gret Trilling verwies darauf, dass im Jahr 2020 die Fälle von Partnerschaftsgewalt um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 146.655 Fälle gestiegen sind. "Und das sind nur die Fälle, die zur Anzeige gekommen sind", meint Trilling. Gerade bei den Taten zur Partnerschaftsgewalt sei die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher. Besonders erschreckend sei die Zahl der zuletzt deutlich gestiegenen Femizide, also Morde, die wegen des Geschlechts Frau verübt werden. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 139 Frauen durch ihre Partner oder ehemaligen Partner getötet. Das heißt: In Deutschland stirbt jeden dritten Tag eine Frau durch die Gewalt ihres Mannes.

 

Konsens ist, dass Betroffene Schutz und Hilfe brauchen. Die Zahl der Beratungen ist im Fürstenwalder Frauenhaus in diesem Jahr um rund 15 Prozent gestiegen. "Derzeit haben wir vier Frauen und sechs Kinder im Haus", weiß Jessica Christoph, die amtierende Leiterin. Ein großes Problem sei, dass für die Kinder, die alle im Kindergartenalter sind, keine Plätze in Einrichtungen angeboten werden können. Nur ein Kind sei derzeit in einer Kita. Dabei sei das soziale Lernen auch für die Kleinen so wichtig. Dennoch wolle man auch positiv in die Zukunft schauen. Das Haus plant, im Jahr 2022 den Zugang zu einer Wohnung barrierefrei auszubauen. Der Trägerverein habe sich erfolgreich bei einem Bundesprogramm beworben und den Zuschlag erhalten. Außerdem sei die Spendenbereitschaft für das Haus sehr groß. "Wir danken all denen, die uns immer wieder unterstützen", so Mitarbeiterin Uta Meissner. In diesem Jahr geht der Dank für allem an die Nahkauf-Filiale im Rathauscenter. Geschäftsinhaber Ralf Tydecks hat eine Werbeflächen extra für das Frauenhaus und seine Beratungsangebote zur Verfügung gestellt. An den packtischen für die Kunden und an den Kassen sind Flyer zum Mitnehmen ausgelegt.

 

"Jede und jeder kann helfen", meint Jessica Christoph vom Fürstenwalder Frauenhaus. Aufmerksam sein, Hilfe anbieten, vielleicht mal ein Flyer in den Briefkasten stecken, wenn es in der Nachbarwohnung immer bedrohlich laut wird", rat die Expertin. Dankbar ist sie für den Rückhalt im Netzwerk der Brandenburgischen Frauenhäuser und auch für den fachlichen Austausch mit Expertinnen anderer Einrichtungen und Bereiche im Netzwerk häusliche Gewalt, das seit fast 20 Jahren besteht. 

 

"mir macht Mut, dass die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag das Thema häusliche Gewalt nicht nur allgemein abhandelt, sonder offenbar auch konkret finanziell tätig werden wird", weiß Gleichstellungsbeauftragte Anne-Gret Trilling. Im Koalitonvertrag heißt es auf Seite 115: "Wir werden das Recht auf Schutz für jede Frau und ihre Kinder absichern und einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen. Wir bauen das Hilfesystem entsprechend bedarfsgerecht aus. Der Bund beteiligt sich an der Regelfinanzierung".  "Mit der Umsetzung dessen wäre eine unserer Forderungen erfüllt, de wir seit Jahren an die Poltik gerichtet haben", so Jessica Christoph vom Fürstenwalder Frauenhaus.

 

 

 

Bild zur Meldung: Foto: Stadt Fürstenwalde/Spree, Nadine Gebauer

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25.11.2021: Nein zu Gewalt an Frauen - Antigewalttag (25.11.2021)