Danke dem Ehrenamt
Zum heutigen Internationalen Tag des Ehrenamts möchten wir allen engagierten Fürstenwalderinnen und Fürstenwaldern danken, egal in welcher Form Sie aktiv sind, Ihre Arbeit ist wichtig.
Ausführlicher hat Bürgermeister Matthias Rudolph dazu am 26. August zum diesjährigen Ehrenamtsfest gesprochen. Die Rede wollen wir anlässlich des heutigen Ehrentages gern mit allen Ehrenamtlern teilen:
Sehr verehrte Ehrenamtler, verehrter Herr Thieme, verehrte Frau Ehrmüller, sehr geehrter Herr Karbe,
wie groß meine Bewunderung und Dankbarkeit für Ihre Arbeit und Ihren Einsatz ist, kann ich im Grunde nicht oft genug wiederholen. Hier soll und darf auf gar keinen Fall Raum für Missverständnisse entstehen: Ohne das Ehrenamt würde unsere Gesellschaft nicht so
funktionieren, wie sie es tut. Das Ehrenamt wird zu Recht als Rückgrat unseres Zusammenlebens verstanden. 28,8 Millionen Menschen bekleideten 2019 in Deutschland ein Ehrenamt, das sind 39,7% der Bevölkerung. Aber sind das wirklich alle? Wer genau zählt dazu, wo hört Hilfsbereitschaft auf und wo fängt Ehrenamt an? Ich habe einmal ganz einfach für mich versucht, es mit Hilfe von Wikipedia klarzuziehen. Dort heißt es im Auszug:
„Ein Ehrenamt ist im ursprünglichen Sinn ein Engagement in öffentlichen Funktionen, legitimiert durch eine Wahl (z. B. Vereinsvorstand oder als Wahlhelfer). Umgangssprachlich ist der Begriff nicht so klar von bürgerschaftlichem Engagement oder Freiwilligentätigkeit abgegrenzt. Im Allgemeinen wird darunter selbstloses Handeln im Interesse des Gemeinwohls verstanden, bei der unentgeltliche Arbeit geleistet wird. Die Tätigkeit kann regelmäßig (z. B. als Übungsleiter) oder auch anlassbezogen (z. B. als Wahlhelfer, Katastrophenschutz) verrichtet werden.“
Stellt sich noch kurz die Frage: Wo fängt das Gemein in Gemeinwohl an – auch hier reicht der Einfachheit halber der kurze Blick ins Wikipedia. „Gemeinwohl […] kann heute auf jedwede überindividuelle Gemeinschaft bezogen werden (Ehe, Familie, Verein, Religionsgemeinschaft, Region, Land, Volk, Völker einer Vertragsgemeinschaft, Weltgemeinschaft usw., aber auch auf Welt, Natur, Universum).“ Bei Ehe und Familie weiß ich nicht so recht, wenn ich Abendbrot koche, gilt das sicher noch nicht als Ehrenamt, aber alles Weitere ist nachvollziehbar.
Es kann also jede oder jeder, der selbstlos für andere handelt, umgangssprachlich als ehrenamtlich tätig bezeichnet werden – so einfach so klar.
Warum ich hier die ganze Theorie auffahre? Ich möchte diesen Rahmen – mit Ihnen als sichtbare Ehrenamtler, als sogar preiswürdige Ehrenamtler – nutzen und ein Licht auf diejenigen werfen, die sonst kaum wahrgenommen werden. Denn ich glaube, es sind mehr als diese 28,8 Millionen, die sich gesellschaftlich engagieren und auch denen möchte ich danken.
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Sei es der Vater, der mit auf Klassenfahrt fährt oder die Nachbarin, die die älteren Mitbewohner im Hauseingang unterstützt. Es gibt so viele verschiedene Arten und Formen des Ehrenamts, die oft gar nicht als solches bezeichnet werden. Meist deshalb, weil sie nicht organisiert oder institutionalisiert sind.
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Ein ganz konkretes Beispiel, das besser kaum passen könnte: das freiwillige Aufräumen unserer Stadt. Die Aktionswoche „Das große Aufräumen! Wir machen Fürstenwalde sauber und schön“ wird auch 2022 wieder von einer engagierten Fürstenwalderin organisiert und in der Woche vom 12. bis 18. September stattfinden. Viktorija Garz geht in Schulen und Kitas, macht Werbung und koordiniert den Einsatz in der ganzen Stadt. Sie ist Ansprechpartnerin und Gesicht der Aktionswoche. Die Stadt unterstützt.
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In diesem Jahr findet sie übrigens genau in der bundesweiten „Woche des Bürgerschaftlichen Engagements“ des Bundesnetzwerks für Bürgerschaftliches Engagement vom 9. bis 18. September statt.
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Das ist zufällig (oder auch nicht) genau der Zeitraum für die Abstimmung zum Bürgerbudget 2023. Für mich sind auch die Ideeneinreicher in dem Sinne ehrenamtlich tätig. Schon mit der Erarbeitung der Vorschläge haben sie einen aktiven Teil dazu beigetragen, die Stadt lebenswerter zu machen. Sie wollen aktiv mitgestalten und spenden Ihre Zeit der Allgemeinheit.
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Ich möchte diesen schönen Anlass heute hier nutzen, um auch diesen engagierten Fürstenwalderinnen und Fürstenwaldern ausdrücklich zu danken. Dieses Fest ist ein ganz wunderbarer Weg, es zu tun und Respekt und Wertschätzung zu übermitteln an alle, die sich engagieren. Und wir haben in Fürstenwalde viele Aktive für die wir dankbar sein sollten.
Welchen Mehrwert es bringt, wenn die verschiedenen Formen des Ehrenamtes ineinandergreifen, sich gegenseitig unterstützen, haben wir in diesem Jahr wieder erlebt. Die Zusammenarbeit hat scheinbar Unmögliches geschafft. So konnte im Februar, als Zeit der entscheidende Faktor war, mit privater Einsatzbereitschaft unverzüglich geholfen werden. Alles ging schnell, unkompliziert und vor allem lösungsorientiert. Die offiziellen, staatlichen Stellen waren noch dabei, sich zu sortieren und mehr oder weniger langsam den Apparat hochzufahren, da waren die Ehrenamtler schon mittendrin im Helfen. Sie haben Grenzen überschritten, wortwörtlich, indem sie wieder einmal in die Regionen gefahren sind, die plötzlich auf Hilfe angewiesen waren, aber auch persönliche: Sie haben geflüchtete Menschen bei sich aufgenommen. Sie haben sie in ihr Leben, in ihrem Alltag willkommen geheißen. Wärme und Menschlichkeit, aber auch pragmatische Logistik waren gefragt.
An der Stelle möchte ich stellvertretend der Ukrainehilfe Fürstenwalde und besonders Judith Bimm meinen größten Respekt, meine Anerkennung und meine Dankbarkeit ausdrücken. Ihre Arbeit hat in den vergangenen sechs Monaten im Leben vieler Menschen einen großen Unterschied gemacht. Danke an alle, die in dieser Zeit da waren und angepackt haben.
Dass aber eine Krise diesen Ausmaßes nicht dauerhaft mit privater Kraft bewältigt werden kann, steht außer Frage. Mit der Unterstützung der erfahrenen Stellen – mit denen, die wissen, wie was am besten anzugehen ist – war eine Kraft entstanden, die viele Menschen vor noch Schlimmeren bewahrt hat. Die Koordination der Hilfsangebote hat sie insgesamt wirksamer werden lassen. Die Caritas ist hier ein hervorragender Partner, genau wie die Johanniter, das DRK und die vielen anderen, die unterstützt haben. Sie haben es geschafft, die Helfenden zusammenzuführen und zu einer starken Unterstützung zu machen. Also gilt mein Dank in diesem Jahr nicht nur den ehrenamtlichen Helfern, sondern auch denen, die ihnen zur Seite stehen. Eine gute Basis ist der Kern für die erfolgreiche Arbeit. Die Stadt ist sehr dankbar für so verlässliche Partner.
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