Zur Schließung des Goodyear-Werkes
Die Schließung des Standortes des Goodyear-Werkes kam für uns alle überraschend. Unklar ist so kurz nach Bekanntgabe natürlich noch die Informationslage. Wir bedauern die Entscheidung in jedem Fall und sagen klar: Sollte die Stadt Fürstenwalde/Spree noch etwas tun können, um den Standort zu retten, werden wir es tun. Unverständnis bleibt in jedem Fall: 15 Kilometer entfernt möchte Tesla derzeit seine Pläne zur Erweiterung der eigenen Fabrik umsetzen und hier in Fürstenwalde soll ein Reifenwerk abgewickelt werden, das bestens über den Schienenweg an die Fabrik in Grünheide angebunden wäre. Auf diesen Umstand weisen wir nunmehr seit Bekanntgabe der Pläne von Tesla hin.
Die Schließung des Werkes ist dramatisch: Mit Goodyear wird einer der letzten großen Traditionsbetriebe in Fürstenwalde geschlossen. Seit über 85 Jahren werden in Fürstenwalde Reifen hergestellt. Das Werk und die dortige Produktion hat das Bild von Fürstenwalde geprägt, es hat uns Fürstenwalder geprägt. Generationen von Fürstenwalderinnen und Fürstenwaldern haben im Reifenwerk gearbeitet und ihren Lebensunterhalt verdient. Sorgen machen wir uns gerade auch um die von Goodyear abhängigen Unternehmen. Auch hier werden wir hinsehen und wenn nötig unterstützen.
Wir werden bestmöglich dazu beitragen, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Menschen und die Stadt in Grenzen halten. Ich bin fest davon überzeugt, dass die derzeitig noch bei Goodyear angestellten Fachkräfte mit ihren Qualifikationen keine Probleme haben werden, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Auch für die weitere Entwicklung des Standortes sieht es gut aus. Anfragen von Unternehmen, die gerade solche integrierten Industriegebiete suchen, gibt es eine Menge. Wir werden, um die Entwicklung des Areals zukunftsorientiert zu gestalten, die Gespräche mit der Wirtschaftsförderung des Landes sowie dem Wirtschaftsministerium suchen. Aber natürlich werden wir auch Kontakt aufnehmen, um Möglichkeiten zur Rettung zu suchen.
Nicht zuletzt die Erfahrung aus der letzten Unternehmensschließung lässt mich zwar auch hier um die verlorengehende Tradition und Geschichte trauern, aber optimistisch auf die Zukunft der Stadt und ihre wirtschaftliche Weiterentwicklung blicken.
Matthias Rudolph
Bürgermeister
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